Südeutsche.de: Erst St.-Martins-Lieder, nun alle Kinderlieder. Die Gema will Kindergärten künftig Gebühren abluchsen, wenn sie Texte aus Liederbüchern kopieren.
Nicolai Schenk, Kreisbeigeordneter und für die Kitas zuständiger Dezernent, ist über das Ansinnen der Gema verwundert, in den Kitas für das kopieren von Liedtexten künftig Gebühren zu erheben. Hiermit wird das Bestreben, die Kinder bereits im frühen Alter an Lieder und Musik heranzuführen konterkariert. Gerade die Gema, als Verwertungsgesellschaft für Musikkomponisten müsste ein originäres Interesse haben, dass Kinder schon in frühen Jahren einen Bezug zu Musik und Liedern bekommen. Sollte nun – und wenn nur aus Verärgerung – das Einstudieren und Absingen von Liedern reduziert werden, dann wäre dies zum längerfristigen Nachteil dieser Musikkomponisten.
Aber vielleicht ist die ganze Angelegenheit nur ein „Sturm im Wasserglas“. Denn in den meisten Fällen werden keine Kopien gebraucht, da die Kita-Kinder noch keine Leseeigenschaft haben.
Sollte darüber hinaus jedoch ein Klärungsbedarf etwa bei Kopien für Eltern oder bei musikalischen, öffentlichen Auftritten von Kita-Kinder bestehen, wäre es sinnvoll, hier juristisch abgesicherte Regelungen auf Bundes- oder zumindest Landesebene anzustreben. Es macht hier wohl wenig Sinn, wenn jeder Kita-Träger einzeln mit den Verantwortlichen der Gema verhandelt.“ Am besten wäre es hingegen, wenn die Gema sich noch mal berät und dann auf die Erhebung von solch überflüssigen Gebühren verzichtet“, so Kreisbeigeordneter Schenk.